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Mein Kind will nicht in den Kindergarten

Die Kindergartenzeit sollte mit zu den schönsten Zeitabschnitten im Leben eines Kindes gehören. Es verlässt das erste Mal das wohl behütete Nest, gehört jetzt schon zu den Großen und verbringt den Tag mit Spielen und Toben. Der Kindergarten ist wichtig für den Entwicklungsprozess Ihres Nachwuchses. Dort lernt es die ersten Freunde und Spielkameraden kennen und erhält auf diese Art und Weise spielerische Lektionen auf dem Gebiet der Sozialkompetenz und des zwischenmenschlichen Miteinander. Des Weiteren wirkt sich der Besuch eines Kindergartens positiv auf die Lernbereitschaft des Kindes aus und erweitert seinen geistigen Horizont. Das hört sich doch alles ganz gut an. Im Regelfall gehen die Sprösslinge gerne in den Kindergarten. Aber es gibt auch Ausnahmen. Immer wieder kommt es in Familien vor, dass der Nachwuchs nicht in den Kindergarten gehen möchte. Die Auswirkungen können dramatische Formen annehmen. Sie reichen von Schmollen, Verweigerung, Heulattacken bis hin zu vorgetäuschten Bauchschmerzen. Die Gründe dafür können von mannigfaltiger Natur sein. Im Gegensatz zu den weit verbreiteten Trennungs- und Verlustängsten stellen sich diese Formen der Ablehnung gegen den Kindergarten erst im Laufe der Zeit ein. So ist es beispielsweise plausibel, dass Ihr Kind von heute auf morgen nicht mehr in den Kindergarten gehen möchte. Aber was sind die Auslöser für diesen Sinneswandel und was können Sie als Elternteil dagegen tun? Diesen Fragen versuchen wir im folgenden Beitrag nachzugehen.

Warum will mein Kind nicht in den Kindergarten?

Zu viel Trubel

In einem Kindergarten geht es häufig sehr laut und hektisch zu. Die vielen Kinder, die verschiedenen Spiele, das Toben auf dem Spielplatz … da kommt ganz schön was zusammen. Manchen  Kinderohren ist das schlicht und ergreifend zu viel. Sie entwickeln eine Sensibilität gegen laute Geräusche und schnelle, hektische Bewegungen. Wenn Sie einmal einmal einen Kindergeburtstag ausgerichtet haben oder auf einen eingeladen waren, werden Sie die Problematik unter Garantie nachempfinden können. Die Wildheit mancher Rabauken kann einem auf Dauer ganz schön an die Nieren gehen und das Nervensystem stark strapazieren. Im Kindergarten ist Ihr Sohn oder Ihre Tochter permanent dieser Rundumbeschallung ausgesetzt. Das kann zu Stress, Unwohlsein und eben Angst vor dem Kindergarten führen.

Streitigkeiten mit anderen Kindern

„Ich will da nicht hin!“ Sätze wie diese sind für die Eltern von Kindergartenkindern keine Seltenheit. Wenn Ihr Kind lieber zu Hause bleibt und allein der Gedanke an den Kindergarten mit dicken Tränen verbunden ist, dann sollten Sie das ernst nehmen. Im Regelfall steckt ein größeres und weitreichenderes Problem dahinter. Eine vehemente Ablehnung des Kindergartens kann verschiedene Ursachen haben. Nicht selten stecken die anderen Kindergartenkinder dahinter. Es ist ein unbestreitbares Faktum, dass Kinder unter sich ein ganz spezielles Benehmen sowie besondere Verhaltensweisen an den Tag legen. So kann beispielsweise eine Auseinandersetzung aufgrund eines Spielzeuges oder eines Sitzplatzes schnell in eine Streitigkeit ausarten, welche im schlimmsten Fall sogar eine körperliche Komponente annehmen kann. Streit und Raufereien unter Kindern sind unglücklicherweise keine Seltenheit. Schüchterne oder sensible Kinder ziehen dabei häufig den Kürzeren und leiden unter die Situation. Aber wie soll man als Elternteil damit umgehen? Wenn Sie herausfinden, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter im Kindergarten immer häufiger in Streitigkeiten mit anderen Kindern verwickelt ist oder sogar geschlagen wird ist es ratsam, den Kontakt zu den Erzieherinnen zu suchen. In einem klärenden Gespräch kann das weitere Vorgehen besprochen werden.

Gewalt von Seiten der Erzieherinnen

Es ist die primäre Aufgabe der Kindergärtnerinnen, die ihnen anvertrauten Schützlinge gut zu behandeln, sich professionell um sie zu kümmern und ihnen etwas beizubringen. Soviel zur Theorie – jetzt aber zur Praxis. Kindergärten sind schon lange kein Ort der Liebe und des Miteinanders mehr. Die immer größeren Kindergartengruppen und die daraus erfolgende Überlastung der Erzieherinnen nimmt aktuell dramatische Formen an. In immer mehr Kindergärten leiden die Kleinen heutzutage unter einer psychischen oder sogar körperlichen Form der Gewaltausübung von Seiten der Pädagogen. Ein strenges Erziehungskonzept mit Druck, Zwang und/oder sogar körperlicher Züchtigung ist heutzutage in manchen Einrichtungen traurige Realität. Die Kinder sind dabei die Opfer und leiden unter der Überforderung der Erzieherinnen. Sollten Sie als Elternteil mitbekommen, dass Ihr Kind im Kindergarten von den Erzieherinnen geschlagen oder anderweitig gezüchtigt wird, haben Sie auf der Stelle einzugreifen. Gehen Sie der Sache nach, unterrichten Sie die Vorgesetzten über die Vorfälle und nehmen Sie Ihr Kind aus dem Kindergarten.

Isolation

Manchen Kindern fällt es schwer, Freundschaften zu schließen oder sich in eine Gruppe zu integrieren. Während die anderen Kinder in der Puppenecke spielen, malen oder sich anderen Spielen widmen, stehen diese nur gelangweilt und unglücklich daneben. Über kurz oder lang werden sie ausgegrenzt und finden keinen Zugang in die kleinen Grüppchen und Gruppierungen mehr. Eine Ausgrenzung in diesem Alter kann den Entwicklungsprozess Ihres Kindes negativ beeinträchtigen und zu Unbehagen und Unwohlsein führen.

Was kann ich tun, wenn mein Kind nicht in den Kindergarten will?

Reden

Ihr Kind kommt in die Phase, in der es nicht in den Kindergarten möchte. Morgendliches Weinen und Weigern wird zur Tagesordnung. Diese Verhaltensweise sollten Sie auf jeden Fall Ernst nehmen. Im Regelfall steckt ein tiefgreifendes Problem dahinter. Zwang ist der falsche Weg. Viel effektiver ist es, sich mit Ihrem Nachwuchs zusammenzusetzen um den Grund für die Ablehnung des Kindergartens zu erfahren. Ein liebevolles Gespräch kann Wunder bewirken. Fragen Sie Ihr Kind über seinen oder Ihren Kindergartentag aus und verschaffen Sie sich Klarheit über die dortigen Vorgänge.

Motivation

Ihr Kind will nicht in den Kindergarten. Im besten Fall steckt da lediglich eine temporäre Unlust dahinter. Dem können Sie mit etwas Motivation und Belohnung Abhilfe schaffen. Das muss auch nichts Großes sein. Die Aussicht auf einen Besuch bei Oma und Opa oder ein kleiner Schokoriegel sind absolut ausreichend.

Stofftier

Manchmal braucht man im Kindergarten einfach nur ein Stück Heimat. Ein Stofftier oder das Lieblingsspielzeug kann da viel bewirken. Es spendet Trost, gibt neuen Mut und hilft dem Nachwuchs dabei, die körperliche Abwesenheit von Vater und Mutter hinzunehmen.

Fazit

Die Kindergartenzeit ist für Eltern und Kinder nicht immer ein einfaches Unterfangen. Gelegentlich ist der Besuch des Kindergartens mit vielen Tränen von Seiten der Sprösslinge verbunden. Eine Ablehnung des Kindergartens kann vielerlei Gründe zur Ursache haben. Möglich sind Langeweile, Streitigkeiten mit anderen Kindern oder ein Gefühl des Ausgegrenztseins. Jetzt sind Sie als Eltern gefragt. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine oder ihre Probleme im Kindergarten und erwecken Sie mit kleinen Ritualen oder Motivationen wieder die Freunde an der Einrichtung.

Sven

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