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Wie teuer ist ein Kita-Platz?

Bundesländer im Vergleich

Wer heutzutage seinen Sprössling in einer Kita unterbringen möchte, der muss nicht selten tief in die Tasche greifen. Im Gegensatz zur Schule ist der Kita-Besuch nicht kostenfrei. Im Gegenteil! Im Regelfall müssen berufstätige Eltern einen Großteil ihres Netto-Einkommens an die Kita des Nachwuchses „abdrücken“. Aber Kita-Beitrag ist nicht gleich Kita-Beitrag. Die zu leistenden Kosten sind von diversen Faktoren abhängig und können von Familie zu Familie variieren. Neben den Bundesländern und den Kommunen ist auch das Nettoeinkommen der Eltern, das Alter der Kinder, die Anzahl der Kinder sowie die tägliche Betreuungszeit ausschlaggebend für die Zusammensetzung des Beitrages. Aber in welchen Regionen Deutschlands zahlen Eltern welchen Beitrag für die Kita-Unterbringung? Eine Gegenüberstellung der Bundesländer soll Klarheit schaffen.

Schleswig-Holstein

Wenn Sie in Schleswig-Holstein wohnen, haben Sie schlechte Karten. Tabellarische Gegenüberstellungen haben ergeben, dass die Kita-Beiträge in diesem Bundesland ausgesprochen hoch sind. Sie zählen mit zu den höchsten innerhalb Deutschlands. Ein einheitlicher Beitrag existiert allerdings nicht. Die Elternbeiträge werden einkommensabhängig berechnet und können hieraus resultierend stark variieren. Sie schlagen mit stolzen 9 % des Bruttoeinkommens zu Buche. Eine Verbesserung der Situation in Schleswig-Holstein ist nur bedingt in Sicht. Zwar beschließt das Bundesland aufgrund permanenter Proteste von Seiten diverser Eltern eine Senkung der Kitagebüren, eine gebührenfreie Nutzung der Einrichtungen wie beispielsweise in Hessen oder Berlin wird allerdings nicht in Aussicht gestellt.

Mecklenburg-Vorpommern

Ähnlich bis identisch ist die Lage in Mecklenburg-Vorpommern. Auch hier müssen Eltern für den Kita-Besuch ihrer Kinder tief in die Tasche greifen. Darüber hinaus ist auch in diesem Bundesland der Beitrag abhängig vom Bruttoeinkommen. Der Satz liegt bei 8,2 %. Aber alle Familien in Mecklenburg-Vorpommern können jetzt aufatmen. Kontrastiv zu Schleswig-Holstein ist hier eine Besserung der Lage in Sicht. Das Sozialministerium verspricht eine beitragsfreie Nutzung von Kinderkrippen, Kitas und Kinderhorten ab 2020.

Saarland

Dicht hinter Mecklenburg-Vorpommern befindet sich das Saarland. Auch hier sind die Kita-Gebühren in Relation zu den benachbarten Bundesländern verhältnismäßig hoch und werden nach dem jeweiligen Einkommen der Eltern berechnet. Der Satz beläuft sich auf 7,5 %. Angeblich sollen die Beiträge reduziert werden. Genauere Angaben darüber liegen aktuell allerdings noch nicht vor.

Thüringen

Auch Thüringen zählt mit zu den „Spitzenreitern“ im Hinblick auf die Kita-Kosten. Der Satz ist mit 7,2 % über dem Durchschnitt. Im Gegensatz zum Saarland oder Schleswig-Holstein wird der Elternbeitrag hier allerdings von der Kommune festgelegt. Aber es gibt auch gute Nachrichten aus Thüringen zu verkünden. Seit dem 1. Januar 2018 müssen die Eltern für das letzte Kita-Jahr des Nachwuchses keine Gebühren mehr bezahlen.

Brandenburg

Die Lage in Brandenburg ist mit der in Thüringen vergleichbar. Auch hier liegen die Kita-Beiträge mit 7,0% im oberen Feld und können je nach Kommune variieren. Auch die Regelung über das gebührenfreie letzte Kita-Jahr seit Anfang 2018 lässt sich auf dieses Bundesland übertragen.

Hessen

Gute Nachrichten für alle hessischen Familien mit Kita-Kind. Seit dem 1. August diesen Jahres ist die Kita-Betreuung für Kinder ab 3 Jahren beitragsfrei. Diese Regelung bezieht sich auf eine Betreuungszeit von 6 Stunden.

Sachsen-Anhalt

Das Bundesland Sachsen möchte sich nicht an der um sich greifenden Abschaffung der Kita-Gebühren beteiligen. Im Gegenteil! Die Kita-Beiträge werden dort nach wie vor von der jeweiligen Gemeinde festgesetzt und belaufen sich auf stattliche 6,9 % des Haushaltsnettoeinkommens.

Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ist die Situation bezüglich der Beiträge differenziert zu betrachten. Wie in vielen anderen Bundesländern auch entschieden hier die Kommunen über die jeweiligen Kosten. Eltern im Kreis Heilbronn haben das große Los gezogen. Die dortigen Einrichtungen verlangen keine Kita-Gebühren. Eine übergreifende Abschaffung der Kita-Gebühren ist vorerst nicht geplant.

Niedersachsen

Berufstätige Eltern von Kleinkindern haben in Niedersachsen dieses Jahr Grund zum Jubeln. Auch in diesem Bundesland tritt seit dem 1. August diesen Jahres das Recht auf eine gebührenfreie Kita-Betreuung in Kraft. Die Regelung umfasst alle Kinder ab 3 Jahren.

Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen existieren im Hinblick auf die Kita-Gebühren gravierende Unterschiede zwischen den jeweiligen Einrichtungen. Die jeweiligen Kommunen entscheiden ganz individuell über die Höhe der jeweiligen Elternbeiträge. Diese belaufen sich auf ungefähr 6,4 % des Haushaltsnettoeinkommens.

Sachsen

Auch in Sachsen ist die Örtlichkeit ausschlaggebend für die Höhe des Kita-Beitrages. Hier entscheiden die Gemeinden über den zu zahlenden Kostenbeitrag. Eine Abschaffung der Kita-Gebühren wird auch längerfristig nicht in Aussicht gestellt.

Bayern

Selbst in Bayern hält man an beitragspflichtigen Kitas fest. Die Eltern in diesem Bundesland müssen auch weiterhin für die Kita-Beiträge ihrer Kinder aufkommen. Der Elternbeitrag beläuft sich auf 6,1 % des Nettoeinkommens und wird von den Gemeinden festgelegt. Eine Besserung der Lage ist nicht geplant. Das Bundesland verwendet die Elternbeiträge zum Ausbau sowie der Optimierung der Kitas.

Bremen

Die Eltern aus dem Bundesland Bremen können sich freuen. Es ist beschlossene Sache. Ab dem 01. August 2019 sollen Kitas und Kindergärten gebührenfrei werden. Kindergrippen sind von dieser Regelung allerdings ausgenommen. Aktuell richten sich die Kita-Beiträge in Bremen noch nach dem Einkommen der Eltern. Mit einem Satz von 5,9 % ist ein Kita-Besuch in Bremen allerdings auch jetzt bereits verhältnismäßig erschwinglich.

Hamburg

In Hamburg haben Sie als Elternteil nach wie vor Kita-Gebühren zu zahlen. Diese sind allerdings nicht sonderlich hoch. Sie sind von den monatlichen Elternbeiträgen abhängig und sind nach Einkommenshöhe gestaffelt. Sozial schwächer gestellte Familien zahlen hieraus resultierend einen geringeren Kita-Betrag als wohlhabende Eltern.

Rheinland-Pfalz

Die Eltern in Rheinland-Pfalz erleben einen wahr gewordenen Kita-Traum. Bereits seit 2010 ist in diesem Bundesland die Kita-Unterbringung für Kinder ab 2 Jahren mit keinerlei Beiträgen verbunden.

Berlin

Das kinder- und familienfreundlichste Bundesland ist ganz klar Berlin. Berlin nimmt im Hinblick auf die Kita-Gebühren eine Vorreiterposition ein. Es ist das erste Bundesland, das die Kita-Gebühren komplett abgeschafft hat. Seit dem 01. August ist der Besuch der Kita dort für Kinder aller Altersstufen mit keinerlei Kosten verbunden. Auch die anfallenden Ausgaben für Essen oder Ausflüge halten sich in Relation zu denen anderer Bundesländer im Rahmen.

Fazit

Ein Kita-Platz könnte so schön sein – wenn nur die hohen Beiträge nicht wären. Einen einheitlichen Kita-Beitrag gibt es in Deutschland nicht. Im Gegenteil! Die Kosten variieren je nach Bundesland und werden von den jeweiligen Kommunen oder Gemeinden festgesetzt. Darüber hinaus entscheiden das Haushaltsnettoeinkommen, die Anzahl der Kinder sowie die tägliche Betreuungszeit über die Höhe des zu leistenden Betrages. Diverse Bundesländer zeigen sich allerdings ganz von ihrer familienfreundlichen Seite und haben die Kita-Gebühren größtenteils abgeschafft.

Sven

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